Gewissensfrage

Rosenkohl bleibt auch in diesem Jahr eine spannende Herausforderung in meinem Garten. Während sich mein Sohn 2020 bis in den Winter hinein mit den kleinen Vitaminbomben selbst versorgen konnte, gab es bei mir wieder einmal nichts zu ernten. Ich fühlte mich dennoch an meine Selbstverpflichtung gebunden, über die ich ja schon in meinem Beitrag „Stop! Da kommt noch was.“ berichtet habe. Diesmal wurde also nicht gerodet, sondern gewartet.

Nach kurzer Winterpause begannen die Pflanzen tatsächlich weiterzuwachsen. Allerdings hatten sie keine Lust mehr auf Röschen, sondern bildeten an der Spitze und in den Blattachseln Blütendolden. Als die Knospen aufbrachen, leuchteten sie in strahlendem Gelb. Die deutliche Ähnlichkeit mit Raps ist dabei keineswegs zufällig: Beide sind Kreuzblütler und tatsächlich gehört auch der Raps zu den Kohlgewächsen. Im Gegensatz zu den in der Landwirtschaft üblichen Rapssorten ist Rosenkohl jedoch zweijährig, bildet also erst – nach winterlichem Frost – im zweiten Lebensjahr Blüten und Samen.

Zumindest die Hummeln – Bienen sind hier im kalten Norddeutschland bisher kaum unterwegs – freut die unerwartete Blütenpracht. Sie sorgen für die Befruchtung, damit ich vielleicht demnächst sogar eigenes Saatgut bekomme. Und damit sind wir beim Titel dieses Beitrags. Soll ich die Samen tatsächlich ernten? Es handelt sich um die Sorte „Roodnerf“, die mich schon zwei Mal komplett im Stich gelassen hat! Irgendwann möchte ich meinen eigenen Rosenkohl auch mal essen …

Veröffentlicht von gerdsgarten

Gelernter Redakteur, Hobbyfotograf, Rentner. Blogger-Neuling zum Thema Garten.

5 Kommentare zu „Gewissensfrage

  1. Na Gerd, Du hast Probleme!

    Natürlich sollst Du die Samen ernten – und eine Blumenzucht damit eröffnen!

    Nein, das letztere war Spaß!

    Du kannst mit dem preisgünstigen, eigenen Saatgut ordentlich experimentieren und Deinen Rosenkohl-Anbau perfektionieren; wenn Du dann in den kommenden Jahren mal ein paar Pflänzchen mit Röschen dabei hast, lässt Du nur die blühen und Samen ansetzen – und dann, so in fünf bis zehn Jahren, hast Du nicht nur die perfekten Rosenkohl-Pflanzen in Deinen Hochbeeten, sondern auch alle nötigen Erfahrungen über ihre Vorlieben, was Hege und Pflege betrifft – und dann, dann kannst Du den Rosenkohl auch essen und so richtig genießen…

    Also zusammengefasst: Ich rate zur Saatguternte!

    Liebe Grüße
    Jürgen

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    1. Ach Jürgen, Du bist ein richtiger Motivator! Ich werde ein Buch über Rosenkohlzucht schreiben, damit wenigstens meine Kinder und Enkel von meinen Erfahrungen profitieren können.

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