Wer keine Fehler macht, wird sich niemals verbessern. Diese Erkenntnis haben schon viele Menschen formuliert, die deutlich intelligenter sind oder waren als ich. Und dann gibt es da noch eine Plattitüde: Neues Spiel, neues Glück. Passt alles irgendwie zum Jahreswechsel und zum Gärtnern.
Wie auf den Saattütchen empfohlen hatte ich meine Paprika und Chili im vergangenen Jahr im März ausgesät. Im Laufe der Monate wuchsen aus den kleinen Samenkörnchen wunderbare, große Pflanzen. Sie blühten überreichlich und setzten Früchte an. Aber dann wurden die Tage plötzlich völlig überraschend immer kürzer und kühler … Kurzum: Ich konnte im Hochbeet keine einzige Paprika oder Chili ernten, die am Strauch ausgereift war.
Das soll in diesem Jahr anders werden. Schon am Silvestertag kam das sauber abgezählte Saatgut in lauwarmen Kamillentee, der direkt auf der Heizung vor dem Auskühlen bewahrt wurde. Natürlich waren auch die Sticker vorbereitet, um eine Verwechslung der Sorten zu verhindern.
Zwei Tage später ging’s dann direkt aus den Eierbechern ab in die Kokos-Anzuchterde. In einem Mini-Gewächshaus auf der Fensterbank dürfen sich die künftigen Leckereien nun auf den Start in ein überirdisches Leben vorbereiten, das ich ihnen zunächst mit einer Pflanzenlampe behaglich machen werde. Und nach den Eisheiligen kommen sie dann nicht ins Hochbeet, sondern in hübsche Kübel. Die kann ich zur Not ins Haus holen, wenn die Tage wieder kürzer und kühler werden.