Wer behauptet, die Gartensaison beginne erst im Frühjahr, der/die wird im Sommer und Herbst eine Menge Leckereien verpassen. Gerade hier im Norden Deutschlands ist es wichtig, den frostempfindlichen Pflanzen, die erst nach den Eisheiligen ins Freie dürfen, einen möglichst großen Vorsprung zu verschaffen.
Bei mir fängt dieses Rennen gegen die Zeit immer schon am Neujahrstag an. Dann kommen die Samen der Chili zum „Aufwachen“ und Vorquellen in lauwarmen Kamillentee. Als Gefäße für die verschiedenen Sorten haben sich Eierbecher bewährt.
Nach zirka 24 Stunden auf einem Heizkörper kommt das Saatgut dann in ein 1-zu-1-Gemisch aus Hochbeeterde vom vergangenen Jahr und Kokosfasern. Diese relativ magere Mischung soll einerseits das Wurzelwachstum fördern, andererseits aber auch genug Kraft für die Pflanze bereit halten. Wenn alles gut geht, sind nach rund drei Wochen die ersten Keimblätter (Foto) zu sehen. Dann wird es auch Zeit für die Pflanzenlampen, denn das Tageslicht reicht Ende Januar noch längst nicht für ein gleichmäßiges Wachstum.
Sobald sich die Pflanze stabilisiert und oberhalb der Keimblätter zwei oder drei echte Blätter entwickelt hat, kann etwas Komposterde auf der Töpfchen-Oberfläche nachgefüllt werden. Die Nährstoffe daraus verteilen sich beim Gießen. Je nach Wachstum sind dann im März oder April ein größerer Topf und nährstoffreicher Boden erforderlich, bevor es Mitte Mai endlich ins Freie geht.