Abschied von einem Freund

Ich weiß nicht, was letztendlich für das Klima besser ist: ein großer Baum als CO2-Speicher oder ein paar Gemüsebeete für gesundes Essen ohne Transporte. Dieses Gartenjahr hat uns jedoch leider gezwungen, eine Entscheidung zu treffen.

Die schöne Eiche, die vermutlich von einem Eichhörnchen gesät wurde und die wir mehr als 20 Jahre lang gehegt und gepflegt haben, überragt mittlerweile nicht nur das Haus, sondern spendet auch dem größten Teil des Gartens ihren Schatten. Was an heißen Sommertagen für den Gärtner eine Wohltat war, verhinderte auf den Beeten nahezu jedes Wachstum – wie bei dem im Sommer gepflanzten Mangold auf dem Titelbild. Sonne von 9 bis 13 Uhr reicht eben selbst im schönsten Sommer für die meisten Gemüsesorten nicht aus. So reiften in diesem Jahr nur ein paar Bohnen, Karotten und Radieschen, alle anderen Pflanzen landeten notgedrungen auf dem Kompost. Selbst das Tomatenzelt in der anderen Ecke des Gartens wurde in Mitleidenschaft gezogen, weil es vormittags im Schatten lag.

Paprika im Freiland-Hochbeet: Im Januar vorgezogen, im November noch ohne Früchte.

Jetzt wird unsere geliebte Eiche gefällt. Ein Nachbar wird die Säge ansetzen. Er freut sich schon auf das Brennholz und wir werden einen großen Haufen Schredder für Wege und Beete erhalten. Wir beobachten die Aktion natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Wir hoffen auf eine endlich mal wieder reichhaltige Gemüseernte und trauern um den Schatten und den schönen Anblick.

Rest In Peace, alter Freund!

Veröffentlicht von gerdsgarten

Gelernter Redakteur, Hobbyfotograf, Rentner. Blogger-Neuling zum Thema Garten.

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