Bunte Vielfalt

Beim großen Aufräumen zwischen den Gartenjahren ist mir aufgefallen, dass ich meinen Lesern noch etwas schulde: das Resümee meines ungewöhnlichen Karotten-Anbauversuchs. Wie ich in meinem Beitrag „Daucus carota chaota“ schon erzählt habe, hatte mich Blogger-Kollege Jürgen Müller-Lütken mit einer ganzen Tüte Karotten-Samen überrascht, die ich einfach aussäen und dann bis zur Ernte nicht weiter beachten sollte.

Nun ja, ich tat, wie mir geheißen. Ein paar wilde Möhren beschlossen zu blühen und wurden kurzerhand aussortiert. Der Rest der Pflanzen durfte bis Oktober tun, was er wollte. Das Ergebnis war überwältigend! Ich wurde mit einer reichen Ernte an weißen, gelben, violetten und orangefarbenen Karotten belohnt. Manche hatten die Form und Größe wie beim Gemüsehändler, wenige waren ein wenig verkrüppelt, aber natürlich dennoch sehr lecker, und einige taugten durch ihre Größe nur zum Vernaschen. Eine ganz normale Ernte also, obwohl ich nichts pikiert oder vereinzelt hatte. Natur pur.

Wusstet Ihr eigentlich, dass Karotten in ihrer Urform immer weiß, gelb oder violett waren? Die weißen haben ihren Ursprung laut Wikipedia im Mittelmeerraum, die gelben und violetten in Afghanistan. Die für uns heute „normalen“ orangefarbenen Karotten dürften erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden entstanden sein. Möglicherweise wurden sie dort zu Ehren des Königshauses gezüchtet. Eine Legende besagt, dass Pflanzenzüchter ihrem Prinzen Wilhelm von Oranien schmeicheln wollten und kurzerhand durch Kreuzungen Gemüse in seiner Wappenfarbe erschufen.

Ich lasse jetzt einfach einen kleinen Teil meiner Plantage über Winter stehen. Mal sehen, was die Natur daraus macht. Vielleicht gibt’s ja Blüten, Samen und neue Verkreuzungen.

Veröffentlicht von gerdsgarten

Gelernter Redakteur, Hobbyfotograf, Rentner. Blogger-Neuling zum Thema Garten.

Ein Kommentar zu “Bunte Vielfalt

  1. Lieber Gerd,
    danke für den Bericht!

    Es freut mich, dass Dir meine bunten Möhren/Karotten/Mohrrüben gefallen haben und dass Du sie sogar weitervermehren willst.
    Beim Überwintern im Freiland würde ich Dir allerdings empfehlen, bei richtigem Frost (über drei Tage unter minus 5 Grad) ordentlich Tannengrün oder Stroh über die Wurzeln zu packen – oder beides; denn Möhren sind nicht winterhart, sie erfrieren leicht, wenns zu kalt ist (die Bedeckung solltest Du wieder entfernen, wenn der Frost nachlässt). Dann erhöhen sich Deine Chancen auf eigene Samen…

    Viel Spaß weiterhin im Neuen Jahr, Gesundheit, Erfolg und was Du sonst noch so brauchen kannst wünsche ich Dir!
    Liebe Grüße,
    Jürgen

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