Die Tage meines Mietbeetes auf dem Klostergut Burgsittensen sind gezählt. Bis Ende Oktober soll es von Pflanzen und Pflanzhilfen befreit sein, damit die Gutsherren noch eine Zwischenfrucht zur Bodenlockerung und Düngung aussäen können. Es ist also Zeit, Resümee zu ziehen.
Eines vorab: Trotz aller Vorerfahrung haben meine fleißige Tochter und ich uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Phasenweise wuchsen uns die Wildkräuter regelrecht über den Kopf und dem Kampf dagegen fiel auch das eine oder andere frisch gesetzte Gemüse zum Opfer. Peinlich, aber wenigstens waren wir nicht die einzigen Beetmieter mit diesen Problemen …
Auch nicht allein waren wir mit der Enttäuschung über mangelnden Austausch unter den Mietern. Über ein nettes „Moin“ gingen die Gespräche auf dem Acker kaum hinaus. Und alle von den Gutsherren eigentlich geplanten Zusammenkünfte und Seminare fielen ebenfalls der Pandemie zum Opfer.
Dennoch fällt mein Rückblick auf dieses Gartenjahr in Burgsittensen positiv aus! Dadurch, dass wir wegen der Bio- und Demeter-Regeln kein Mitspracherecht bei der Auswahl der Pflanzen hatten, habe ich eine Menge gelernt. So konnte ich zum ersten Mal violette Kartoffeln ernten, die „ganz normal“ schmeckten. Es gab schwarze Buschbohnen, die erst beim Kochen grün wurden, und Mangold, den ich noch nie bewusst gegessen hatte. Zudem entwickelte sich der Porree so vorbildlich wie ich es im eigenen Garten noch nie hingekriegt habe.
Und finanziell? Die 200 Euro für 40 Quadratmeter inklusive der Pflanzen waren gut angelegt. Allein die Zucchini hatten wahrscheinlich schon einen entsprechenden Verkaufswert. Rechnet man dann noch die vielen Kilo Kartoffeln, Karotten, Bohnen, Kohl, Mangold, Porree und, und, und … mit ein, kann man nur sagen: Es hat sich gelohnt – und wir haben gesünder gelebt als in den Vorjahren!
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